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Duran Duran: FUTURE PAST (Review)
Artist: | Duran Duran |
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Album: | FUTURE PAST |
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Medium: | CD/LP/Download/farbig | |
Stil: | Alternative Rock, Indie Pop, Pop pur |
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Label: | Tapee Modern/BMG | |
Spieldauer: | 43:01 | |
Erschienen: | 22.10.2021 | |
Website: | [Link] |
Es ist schon eine seltsame Bitte, wenn die ehemals große, gegenwärtig fast in Vergessenheit geratene britische Band DURAN DURAN, die im Rahmen der riesigen New-Wave-Ära in den 1980er-Jahren ganz weit an die Spitze so etwa aller Charts gespült wurde, mit ihrem (angeblich) in die Zukunft weisenden 15. Studio-Album ausdrücklich darum bittet, alle Titel auf „FUTURE PAST“ unbedingt in Großbuchstaben zu schreiben.
Glaubt man etwa, dass unter diesen Bedingungen ein Album zu etwas Großem wird?
Puhh, da lässt man dann wohl doch besser die Musik statt die Schreibweise der Titel für sich sprechen. Und die wird genau all denjenigen gefallen, die in den 80ern DURAN DURAN schon immer liebten, weil ihnen eine gute Musik-Kombination aus synthetischem New Wave und durchaus auch richtig rockigen Klängen gelang, die im Grunde immer tanzbar waren.
Zukunfstweisend ist ansonsten auf „FUTURE PAST“ überhaupt nichts. Eher erwartet uns ein kompletter musikalischer Rückblick, in die guten alten DURAN DURAN-Hit-Zeiten der 1980er-Jahre. Noch dazu erscheint das Album zur idealen Zeit, denn schließlich wurde einer ihrer Songs – und zwar „A View To A Kill“ – für einen „James Bond“-Film ausgewählt. Und gerade derzeit ist der 'neue Bond' ja in aller Munde, zu dem sich beispielsweise auch „ALL OF YOU“ oder der Titeltrack geeignet hätte.
Auf eine Frage an Simon Le Bon, was sich in 40 Jahren DURAN DURAN so alles verändert hätte, war dessen Antwort eindeutig: „Nicht viel!“
Genau das trifft tatsächlich auch für „FUTURE PAST“ zu, sieht man mal davon ab, dass plötzlich alles großgeschrieben wird. Musikalisch bleibt fast alles recht kleinlich beim Alten. Also, wer DURAN DURAN schon in den 80ern mit ihren Hits über die 'Wilden Jungs' und den 'Mädchen aus dem Film' mochte, der wird sie auch heute mögen, denn allein ein Song wie „ANNIVERSARY“ lässt als extrem tiefer Griff in die DURAN DURAN-Mottenkiste die „Girls On Film“, welche auch als Video all der nackten Haut wegen für viel Aufsehen sorgten, wiederauferstehen. Noch dazu spielt das aktuelle Video dazu mit genau diesen Film-Parametern und macht sogar die Begegnung der 'alten' DURAN mit den 'jungen' DURAN möglich. Das hat nicht nur Symbolkraft, sondern spricht rundum auch für die Musik von damals, die fast spiegelgleich im Heute angekommen ist.
Und wenn dann schon die Mädels ihren großen Auftritt auf „FUTURE PAST“ hatten, dann dürfen natürlich auch die wilden Burschen nicht vergessen werden, indem sie sich mit „MORE JOY!“ auf den „The Wild Boys“-Trip begeben. Verblüffend ist hierbei allerdings, dass ein Simon Le Bon als Sänger tatsächlich noch immer so klingt wie vor gut 40 Jahren. Entweder macht das die moderne Technik möglich oder der blond toupierte Sänger ist jedenfalls stimmlich nicht die Bohne gealtert, auch wenn er in einem Statement zum Album feststellte: „Die Zeit ist etwas, das man nicht aufhalten kann...“, so gilt das keinesfalls für seine Stimme, denn in dieser Beziehung scheint die Zeit echt stehengeblieben zu sein.
Allerdings gibt es auch ein paar interessante neuartigere Einflüsse auf „FUTURE PAST“, die beispielsweise auf die Zusammenarbeit mit Graham Coxon von BLUR zurückgehen, der mit seinen Beiträgen an der Gitarre tatsächlich so einige BLUR-Bezüge bei DURAN DURAN ins Spiel bringt, wobei schon damals beide Bands nicht wirklich um Längen auseinanderlagen.
Dass eine spitzenmäßige Produktion ebenfalls Voraussetzung für ein neues DURAN DURAN-Album ist, ist selbstredend, sodass man sich gleich zwei Giganten ins Boot holte: den legendären Filmmusik-Produzenten GIORGIO MORODER und den absoluten, hochprämierten Spitzenmann MARK RONSON.
Darum wird wohl auch der Versuch gestartet, in den angestaubten New-Wave-Sounds ein paar deutlich modernere, aber deswegen nicht unbedingt innovativere Klänge mit einzuflechten. So weist dann „INVISIBLE“ beispielsweise einen deutlichen Hang zu synthetischeren Klängen auf. Kein Wunder, denn der Song dreht sich thematisch speziell um künstliche Intelligenz.
Es reicht also, wenn man die Zukunft gestaltet, indem man sie fast ausschließlich mit den Klängen der Vergangenheit aufbaut. Auch das ist schon fast eine Form von künstlicher Intelligenz, zumindest im Falle von „FUTURE PAST“, dem neuen 'alten' Album von DURAN DURAN, das man unbedingt – getreu der Tradition – auch als Vinyl besitzen sollte. Vielleicht entscheidet man sich hier sogar für die weiße LP-Ausgabe, denn auch für die gilt: Sieht zwar etwas anders aus, klingt aber wie immer. Und das wird sicher alle DURAN DURAN-Freunde, die schon seit den frühen 80ern zu den „Girls On Film“ oder „The Wild Boys“ das Tanzbein schwingen, verdammt freuen. Das Tänzchen geht auf „FUTURE PAST“ weiter, auch wenn die Gelenke schon ein wenig knacken.
FAZIT: Sie sind ganz groß zurück, zumindest wenn man die Schreibweise des Album- und der Song-Titel – die auf Bitte der Band unbedingt nur in Großbuchstaben geschrieben werden sollen – ernst nimmt. Ansonsten bleiben DURAN DURAN auf „FUTURE PAST“ sich und dem New Wave im Dance-Appeal längst vergangener Zeiten absolut treu und verblüffen besonders auch durch den stimmlich jedenfalls in keiner Weise gealterten Simon Le Bon mit einem zwar aus der Zeit gefallenen, aber trotzdem zeitlosen Album. New Wave lebt (noch immer), jedenfalls wenn man die bereits 15. Scheibe von DURAN DURAN hört und danach nur zu gerne den Ausführungen ihres Sängers zustimmt, der zu seinen britischen New-Wave-Band-Gespielen feststellt: „Die Band gibt es länger als meine Ehe, aber der Sex fehlt!“ Genau! Wer mit New Wave noch nie etwas anfangen konnte, wird auch hier bestimmt keinen O(h)rgasmus bekommen, bei allen Anderen werden vielleicht nicht nur die Augen bei so viel neuwelligem Retro-Charme im Dauerwellen-Style feucht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (21:33):
- INVISIBLE (3:11)
- ALL OF YOU (4:05)
- GIVE IT ALL UP (feat. Tove Lo) (5:07)
- ANNIVERSARY (5:18)
- FUTURE PAST (3:52)
- Seite B (21:28):
- BEAUTIFUL LIES (3:36)
- TONIGHT UNITED (3:07)
- WING (5:19)
- MORE JOY! (feat. Chai) (3:39)
- FALLING (feat. Mike Garson) (5:47)
- Bass - John Taylor
- Gesang - Simon Le Bon, Lykke Li
- Gitarre - Graham Coxon
- Keys - Nick Rhodes, Michael Garson
- Schlagzeug - Roger Taylor
- FUTURE PAST (2021) - 11/15 Punkten
- Danse Macabre – Deluxe Box (2024)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Martin
gepostet am: 17.11.2021 User-Wertung: 15 Punkte |
Ich finde das Album absolut gelungen und TOP.
Wenn sich ein Weeknd der 80er Synthi pop elemente bedient, stöhnen alle sogenannten Musik Experten was das nicht für ein genialer Sound wäre, dabei kopiert er nur die Musik von vor 40 Jahren. Duran Duran hat zwischendurch echt ein paar Alben geliefert die man nicht hören konnte, aber mit FUTURE PAST ist Ihnen wieder etwas gelungen,was zb COLDPLAY nicht geschafft hat mit dem aktuellen Album....sich selbst treu bleiben und doch aktuell klingen. Hoffentlich kommen noch ganz viele DURAN DURAN Alben wie dieses. |
Frank
gepostet am: 12.02.2022 User-Wertung: 15 Punkte |
FururePast ist ein grosartiges Album.
Alle Song sind erfrischend und es macht sehr viel Freude das neue DURAN DURAN ALBUM zu hören. |